Gestern kompliziert morgen komplex

hxi
3 min readSep 4, 2020

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Die Energiebranche ist derzeit für alle Marktteilnehmer geprägt von Veränderungen. Gestalten anstatt Verwalten ist gefragt. Doch ist das System „EVU“ denn überhaupt gestaltbar? Vom komplizierten Gestern zum komplexen Morgen.

Von Jens Ungerer und Hendrik Wölfel

Anlass des Wandels ist vor allem der durch uns Menschen verursachte Klimawandel, die Endlichkeit von Ressourcen und die daraus resultierende notwendige Energiewende, die die Unternehmen der Energiewirtschaft erfolgreich gestalten müssen. Der politische und gesellschaftliche Druck ist hoch und die Handlungsfelder vielseitig. Sie stellen die Versorger vor komplexe Aufgaben, das Energiesystem umzubauen. Das Fraunhofer Institut hat hierzu kürzlich eine Studie mit dem Titel „Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem — die deutsche Energiewende im Kontext gesellschaftlicher Verhaltensweisen“ veröffentlicht. Hieraus geht hervor, dass grundsätzlich alle technischen und systemischen Voraussetzungen für einen Wandel erfüllt sind. Gemäß der Studie haben Faktoren wie

· Die Steigerung der Nutzung erneuerbarer Energie

· Die Kopplung der Sektoren Strom, Wärme, Verkehr (stärkere direkte oder indirekte Nutzung von Strom in allen Sektoren)

· Die Flexibilisierung der Strombereitstellung und –nutzung

· Die Nutzung von Elektrolyse für Power-to-Gas

· Die Steigerung der Effizienz bei der Nutzung von Energie

· Verhaltensänderungen in weiten Teilen der Gesellschaft (insbes. Verringerung des Energieverbrauchs)

· Import von Energie in Form von Strom und im Ausland auf Basis erneuerbaren Stroms hergestellter synthetischer chemischer Energieträger

einen hohen Einfluss auf den Erfolg des Vorhabens. Stehen wir also kurz vor dem Erfolg? Ist es mal wieder nur eine Frage des Geldes? Sicherlich entsteht aus der Perspektive der Machbarkeit ein Gefühl des „wir schaffen das“ und gleichzeitig verursacht sie magengrummeln, ob der momentanen Geschwindigkeit des Wandels. Klar ist: Geld alleine wird zum Besteigen dieses Berges nicht ausreichen. Wir von der hxi beschäftigen uns mit dem ganzheitlichen Ansatz für Energieversorger und sehen den notwendigen Wandel differenzierter. Dabei unterscheiden wir den technologischen, den strukturellen und den kulturellen Wandel in der Branche, welche miteinander verzahnt sind und dessen Wechselwirkungen bei der Betrachtung berücksichtigt werden müssen.

Der Technologische Wandel

Die Digitale Transformation der Energiewirtschaft ist in vollem Gange und verändert die Tätigkeiten in allen Unternehmensbereichen und Schnittstellen sowie die technischen Anforderungen des Marktes. Um diesen Fortschritt mitgehen zu können, ist eine gute Basis gefordert:

· Durchgängig digitale Prozessgestaltung (End-to-End-Gedanke)

· Nutzung modernster Technologie und IT-Infrastrukturen (z.B. API First)

· Hochverfügbare, vollständige und aktuelle Daten (z.B. über Sensorik)

Der strukturelle Wandel

Die immer schneller aufeinander folgenden Veränderungen im Unternehmensumfeld eines Energieversorgungsunternehmens erfordern ein grundsätzliches Überdenken der Organisation und dessen Entwicklung von der strategischen Ausrichtung bis hin zu individuellen Tätigkeiten. Wer in der digitalen Welt bestehen möchte, muss hierfür eine Lösung finden:

· Ambidextrie — Innovation & Effizient gleichzeitig ausprägen

· Die Energiewende erfolgreich nutzen

· Lösungen für urbane und ländliche Räume finden

Der kulturelle Wandel

Der kulturelle Wandel hat verschiedene Facetten. Der technologische und strukturelle Wandel und ein zunehmend komplexes Marktumfeld erfordern eine neue Art des Arbeitens: mehr Kundennähe, Flexibilität und Vernetzung. Auch Vertreter der jungen Generation fordern diesen Wandel, da sie die hierarchische Welt mit langen, intransparenten Kommunikationswegen nicht kennen und akzeptieren.

· Vernetzung und Empowerment der Mitarbeiter

· Den Demografischen Wandel meistern

· Wissen teilen und sichern

Fazit

Energieversorger befinden sich auf dem Weg von der komplizierten in die komplexe Welt. D.h. die Marktanforderungen werden noch unvorhersehbarer, die Lösungen noch vielschichtiger. Unserer Erfahrung nach sind die Unterschiede im evolutionären Reifegrad der Unternehmen sehr stark.

Um diesen Weg zu gehen, ist es unumgänglich alle Aspekte und Unternehmensbereiche im Blick zu haben und miteinander in Verbindung setzen zu können. Das heisst, die Wechselwirkungen zu verstehen, für die Entwicklung von Energieversorgern zu nutzen und damit den Wandel erfolgreich zu gestalten. Wir von der hxi haben diesen Anspruch und setzten daher auf ein stark heterogenes Team aus Psychologen, Ingenieuren, Wirtschaftswissenschaftlern, Nachhaltigkeitsexperten und Kommunikationswissenschaftlern.

Kommen Sie gerne auf uns zu, wir freuen uns über jeden spannenden Austausch zur Zukunft der Energiewirtschaft.

Jens.ungerer@hxi.digital, Hendrik.woelfel@hxi.digital

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